EingestEHEn

Welche Gedanken gehen Ihnen beim Wort EHE durch den Kopf?
Sind Sie selbst verheiratet oder in einer eheähnlichen Verbindung?

Angeblich wird jetzt wieder mehr geheiratet und die Ehen halten wieder länger.

Wirklich weg war die Ehe ja eh nie – grundsätzlich gute Ideen sterben eben nicht aus. Und wer will sich dem romantischen Gedanke  schon ganz verwehren?
Ganz sachlich betrachtet ist Heirat, Ehe eine anerkannte, zumeist gesetzlich oder rituell geregelte, gefestigte Form einer Verbindung zweier Menschen.
Die Partner werden als Eheleute, Ehepaar oder Ehegatten (von Begattung) bezeichnet. In einer Ehe übernehmen die Partner Verantwortung füreinander. Dieser Vorgang soll die Eheleute sowohl finanziell als auch rechtlich absichern. Man hat allerdings nicht nur Rechte sondern auch Pflichten in einer solchen „ordentlichen“ Verbindung. Wie jedoch mit diesen bei diversen Rosenkriegen umgegangen wird, ist beinah täglich traurige Realität.

Wenn man seinen (Traum)partner trifft, sich in ihn/sie verliebt, verdrängt man grundsätzlich, dass diese Phase jemals enden könnte. Doch nach ca. drei- bis 18 Monaten verändert sich diese verliebte Haltung.
Es stellt sich heraus ob daraus Liebe wird oder eben nicht. Die Schmetterlinge im Bauch sind großteils ausgeflogen und man stellt fest, dass man davon auch nicht satt geworden ist oder man künftig etwas wählerischer bei der Auswahl seiner Verdauungsorganmitbewohner sein könnte.
Auch wenn man zunächst nicht genug vom Partner bekommen kann, werden jetzt die selbstbestimmten Wege wieder interessanter. Die anfängliche Anpassung an die Gegenstückinteressen hält dem Druck nicht Stand was sie ja auch nicht muss , denn Gegensätze ziehen sich an und das Innerste drängt nach Außen. Der eine fastet gern, der andere ist glücklich mit lukullischen Verlockungen. Man trifft sich in der Mitte und sucht sich statt des Klosterurlaubs einfach ein nettes Hotel in dem man auch gesunde Kost wählen kann und beide sind glücklich! Zumindest eine Weile! Denn es geht immer darum, Kompromisse zu finden, Rücksicht zu nehmen und seine eigenen Bedürfnisse zumindest ein wenig zu verändern und anzupassen, wenn man nicht als Solist in einem Duett spielen will! Wo Menschen zusammen kommen, menschelt es nun mal. Dass es einfach wird hat niemand behauptet.
Erst kürzlich habe ich darüber gelesen, dass man im Alter immer weniger andere Menschen mag und schon gern alleine ist. Und: dass das sogar OKAY ist.
Das könnte die vielen glücklichen Singles erklären ?!
Was jedoch das Traurige an vielen (ehemaligen) Liebesverbindungen ist, sind die Verletzungen, die man sich irgendwann gegenseitig zufügt. Sei es unbewusst, unbeabsichtigt oder gar mit vollem Bewusstsein und purer Absicht. Ich denke mir oft, warum ist der Mensch so? Wir sprechen von Liebe und wissen gar nicht was das WIRKLICH ist und wie DAS geht.
Linguistische Messerstiche, verräterische und zerstörerische Handlungen. Geboren aus Verletzungen, umgesetzt in kindlichen Verhaltensweisen. Viele wissen es, doch können nichts dagegen tun, sie wollen den eigenen Schmerz von sich abwenden und dem anderen umhängen, nur um ihn nicht selbst spüren zu müssen.
Den verkümmerten Selbstwert durch sukzessiven Raubbau am Ego des „Geliebten“ stärken wollen, das sind unsere tollen Motive, die wir LIEBE nennen.
Ich weiß es klingt abgedroschen oder naiv oder einfach dumm, aber warten wir nicht darauf, dass der andere es richtig macht, zeigen wir es ihm einfach!

Und eines müssen wir uns alle eingestEHEn:
Die Ehe ist wie ein Telefon-
wenn wir nicht richtig gewählt haben, sind wir falsch verbunden!

3 Kommentare

  1. Eva

    So schön, und so wahr!

  2. Thomas Niklas Panholzer

    Muss ich eingestEHEn: starker Text.

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