Zum ersten Mal seit langem musste ich mir die Frage stellen, wie geht Geburtstag? Zumindest zuhause?
Was komisch klingt, ist eine ernstgemeinte Frage. Wenn man jahrelang seinen Geburtstag nicht in heimatlichen Gefilden und nur als Zweispänner verbringt, verlernt man das ?!
Wenn Gewohnheiten in die Jahre kommen, ist es eine echte Herausforderung, wieder auf alte, fast vergessene, aber dennoch vorhandene Pfade zurück zu finden.
Um seinen Geburtstag zu feiern, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Manche machen eine Riesenparty daraus, andere feiern eher bescheiden im kleinsten Kreis, und wieder andere verschweigen oder umgehen ihn in der Hoffnung, dass das Leben das Dazuzählen eines weiteren Lebensjahres ebenso vergisst. Klappt aber nicht, soviel sei gesagt?.
Geburtstage kennzeichnen den Jahrestag der Geburt und wiederholen sich behende bis zum biblischen Ende.
In unserem Kultur- und Brauchtumskreis ist es Tradition, das Geburtstagskind zu beschenken, vorzugsweise mit Präsenten, die sich gewünscht wurden oder von denen man annimmt, dass diese Freude bereiten könnten. Schenken ist das Wagnis, etwas von sich herzugeben und Danken heisst, mit dem Herzen denken! Beides trifft besonders an Geburtstagen zu.
Oft ist es ja so, dass sich der oder die Schenkenden mehr freuen als der zu Beschenkende(ich zähle dazu), die Gratulanten finden sich voller Freude zum Stelldichein zusammen und gröhlen freudestrahlend ein traditionelles Häppy Börsday ins beanspruchte Geburtstagsohr.
Früher war es oft Brauch, den Jubilar an seinem Ehrentag überraschend zu besuchen und mit ihm zu feiern. Im Grunde ging es darum, gemeinsam Zeit zu verbringen, zu essen und noch mehr zu trinken und um später nach Hause zu wanken und sich über nette Menschen und Gespräche zu freuen.
In Zeiten von Internet und Whatsapp haben diese Traditionen nachgelassen. Bevor man sich heute besucht, begibt man sich auf Social Media in Wettkämpfe darüber, wer als erster gratuliert und ist darauf auch noch stolz, wenn man kurz nach Mitternacht erstens noch wach und zweitens noch immer oder schon wieder in den sozialen Netzwerken unterwegs ist. Zugute muss man den Plattformen allerdings halten, dass man an jeden Geburtstag erinnert wird, ob man will oder nicht. Zum Gratulierenvergessen gibt es heute kaum mehr einen Grund. Und keine Ausrede.
Auffallend ist jedoch, dass es anscheinend wieder einen Trend zum Anruf gibt. Ich zum Beispiel habe heuer so viele persönliche Glückwünsche über Telefon bekommen wie lange nicht mehr.
Während man sämtliche (Privat)Korrespondenzen über Textnachrichten absolviert, ist das Telefonat heute schon beinahe eine außerirdische Seltenheit. Doch zum Glück gibts eben Geburtstage, an denen man sich dann anruft und ein paar nette Worte wechselt, das Jahr Revue passieren lässt, Neuigkeiten austauscht und über das Wetter plauscht.
Und wenn man sich dann mit Konfetti und Sternenspritzer an deine Geburt erinnert, dann ist das im Grunde das schönste Geschenk. Und das Leuchten in den Augen der Schenkenden zeigt, dass sie einen gern beschenken und dann ist man für einen Moment unendlich dankbar und wunschlos glücklich über den GeburtsTAG.

Notiz: älter werden ist die einzige Möglichkeit, länger zu leben!